Montag, 13. September 2010

1960-2010: 50 Jahre Spanische Einwanderung in die BRD

Studentinnen der TU Chemnitz widmen sich weniger bekanntem Kapitel der deutschen Migrationsgeschichte

Spanien – bei diesem Wort denkt man an Sonne, Strand und Sangria. Schließlich ist Spanien das Urlaubsland Nummer 1 der Deutschen. Jedes Jahr zieht es Millionen von Touristen in das Land im Südwesten Europas. Doch es gab und gibt gleichzeitig eine Bewegung in die andere Richtung, wenn auch aus meist anderen Gründen. Vor 50 Jahren betraten die ersten „offiziellen“ Einwanderer aus Spanien bundesdeutschen Boden und prägten in der Folgezeit bis heute ein eigenes, wenn auch in der Öffentlichkeit weniger bekanntes Kapitel der deutschen Migrationsgeschichte.

Anlässlich dieses Jubiläums wird eine von Studentinnen der Europastudien ausgeschriebene Fotoausstellung stattfinden, deren Thema bezeichnenderweise „Aspekte der Einwanderung“ lautet. Hierbei sollen in erster Linie Fotos der Teilnehmer einer von der Juniorprofessur „Kultureller und sozialer Wandel“ organisierten Madrid-Exkursion gezeigt werden. Eröffnet wird die Ausstellung im Foyer des Neuen Hörsaalgebäudes am 26. Oktober 2010.

Wer noch etwas mehr über die spanische Kultur erfahren möchte, kann einen Tag später, am 27. Oktober, die Chance nutzen, und einen „Spanischen Abend“ im Club der Kulturen (Thüringer Weg) erleben. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird zudem bereits ab 17 Uhr eine Lesung des spanischen Autors Patricio Chamizo mit anschließender Diskussion stattfinden. Anschließend sind alle Interessierten bei passender musikalischer Untermalung zu einer kulinarischen Reise auf die Iberische Halbinsel eingeladen.

Parallel zu den beiden genannten Events findet eine von der Juniorprofessur „Kultureller und sozialer Wandel“, unter Leitung ihrer Inhaberin Dr. Teresa Pinheiro, organisierte Veranstaltungsreihe statt, die Vergangenheit und Gegenwart der spanischen Präsenz in der BRD reflektieren möchte. Dazu gehören sowohl eine Vortragsreihe, zu der einige Spanien-Experten eingeladen werden, als auch die Vorführung von zwei Filmen, welche sich mit den Lebensgeschichten spanischer Einwanderer in Deutschland beschäftigen.

Interessierte sind zu allen genannten Veranstaltungen recht herzlich eingeladen. Der Eintritt ist in jedem Fall kostenlos.

Sonntag, 12. September 2010

Programm am 26. und 27. Oktober

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG "Aspekte der Einwanderung"

wann: Dienstag, 26.10.2010
wo: Foyer NHG "Orangerie" (TU Chemnitz, Campus Reichenhainer Straße)

17.00-17.15 Uhr: Eröffnungsvortrag

17.15-17.30 Uhr: Vorstellung des Projekts

17.30-19.00 Uhr: Begehung der Ausstellung; anschließend Empfang



KULTURELLER ABEND

wann: Mittwoch, 27.10.2010
wo: Club der Kulturen (TU Chemnitz, Campus Reichenhainer Straße)

18 Uhr: Lesung mit Patricio Chamizo (Badajoz) , Texte aus "Paredes, ein Landbewohner aus Extremadura" (1976) und "Irgendwo in Deutschland" (1967); anschließend Diskussion mit dem Autor

20.00 Uhr: Flamenco-Auftritt von "Localorez"

20.30 Uhr: spanische Gitarrenmusik mit V. Scholz

21 Uhr: spanisches Büfett

22 Uhr - open end: DJ

Freitag, 10. September 2010

Über uns

Das Projektteam nach dem Aufbau der Fotoausstellung:




Im Folgenden stellen sich die Projektteilnehmerinnen kurz vor.

Sylvia

Die Veranstaltungsreihe „1960-2010: 50 Jahre Spanische Einwanderung in der Bundesrepublik Deutschland“ bietet mir einen guten Rahmen, mich kulturell zu betätigen. Es ist mir wichtig, dabei zu sein, wo solch ein  Thema aktuell wird und  ich möchte mit helfen, es in den Focus der Gesellschaft zu rücken.
Besonders  interessieren mich am Thema Migration bzw. der Anwerbung von Fachkräften die Veränderungen und Erfahrungen, wie zum Beispiel persönliche Integrationsschwierigkeiten, welche die Familien erlebt bzw. gemacht haben.
Da ich selbst Mutter von vier Kindern bin, möchte ich meine Aufmerksamkeit besonders auf die Kinder der Migrantenfamilien  legen. Desweiteren  erhoffe ich mir weitere Einblicke in der Organisation und Durchführung kultureller Veranstaltungen dieser Art, aber auch eine Vertiefung meines Wissens zum Thema.

Sonna

Mein Name ist Sonna Berger, ich bin 24 Jahre alt und studiere Europa-Studien mit sozialwissenschaftlicher Ausrichtung im 5. Semester. Viele meiner Reisen führten mich quer durch Spanien und ließen mein Interesse für dieses Land und seine Kultur wachsen.
Dieses Projekt gibt mir die Möglichkeit, mich nicht mehr nur durch Reisen inspirieren zu lassen, sondern nun auch aktiv an Kultur, Geschichte und Tradition teilzunehmen.
Ich selbst bin fest davon überzeugt, dass künstlerische Projekte, wie diese Fotoausstellung, eine gute Möglichkeit bieten, grenzüberschreitend Menschen zu verbinden.

Sina

Mein Name ist Sina Henschel und ich studiere seit 2008 Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung. Dieses Projekt ist für mich sehr spannend, nicht nur wegen des geschichtlichem Hintergrunds, sondern vor allem weil die Thematik der Migration in unserer Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielt. Es ist wichtig aufzuzeigen, dass Migration allgegenwärtig ist und heutzutage unumgänglich erscheint, zudem sollten wir sie als eine Bereicherung unserer eigenen Kultur erkennen. Somit erhoffe ich mir von diesem Projekt, dass es Aufschluss über das Leben eines Migranten gibt, vor allem über die Probleme, Ängste und auch Freuden. Außerdem hoffe ich, mit diesem Projekt ein interkulturelles Europa zu fördern.

Monique

Ganze 50 Jahre ist es her, dass spanische Gastarbeiter in die BRD einwanderten. 50 Jahre sind eine enorm lange Zeit, in der sich in beiden Ländern Vieles verändert hat. Da mein Interesse für Spanien schon immer groß war, verfolge ich die äußerst spannenden Entwicklungen für die spanischen Immigranten mit großer Aufmerksamkeit. Auch die große Lebensfreude und Offenheit dieses Volkes beeindruckt mich noch heute. Deshalb nahm ich im September ebenfalls an einer Exkursion nach Madrid teil, wo man unter anderem Vorarbeit für dieses Projekt leistete. Die dort gewonnenen Erkenntnisse und Eindrücke möchte ich nun nutzen, um im Rahmen des Projektes eine zweitägige Veranstaltung mitaufzubauen.

Miriam

 Ich engagiere mich gerne für kulturelle Veranstaltungen, weil sie den Blick auf gewisse Themen lenken, die in der alltäglichen Medienwelt keine Aufmerksamkeit erhalten. Genau das soll auch die Veranstaltungsreihe zum Thema „50 Jahre spanische Einwanderung in Deutschland“ tun. Damit wird ein wichtiges Kapitel der spanisch-deutschen Beziehung betrachtet, das bisher noch wenig in der Öffentlichkeit Beachtung fand.
Ich selbst finde diese Thematik sehr spannend und möchte daher mehr darüber erfahren. Und das geht natürlich am Besten, wenn man direkt die Veranstaltung mit organisiert. Außerdem denke ich, dass es eine gute Gelegenheit ist, einen kleinen Eindruck zu bekommen, was solch eine thematische Veranstaltungsreihe an Organisatorischem mit sich bringt.  

Manja

Fragen der europäischen Identität stehen im Mittelpunkt meines Studiums der Europastudien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung. Doch zum Kultur orientierten Curriculum zählen auch mediale (Re-) Präsentationen, die ich hoffe, im Projekt „Bilder eines interkulturellen Europas“ verbinden zu können. Deshalb sollte meiner Meinung nach die geplante Fotoausstellung einen Gedanken insbesondere wiedergeben: „Europa – in Vielfalt geeint, Einheit durch Vielfalt“ Die Interkulturalität verstehe ich dementsprechend als Grundlage eines geeinten Europas, die es zu wahren und auszubauen gilt.

Maja

Ich wirke bei der Vorbereitung der Ausstellung mit, da ich eine Vorliebe für Spanien habe und mit anderen Studenten zusammen treffen möchte, die diese Vorliebe teilen. Weiterhin möchte ich meine Spanisch-Kenntnisse verbessern, da wir die Gelegenheit haben, mit Muttersprachlern in Kontakt zu treten. 

Natürlich hoffe ich auch, dass wir als Team des Bachelorprojekts einige Erkenntnisse der Spanischen Immigration in Deutschland von damals auch auf aktuelle Probleme der Migrationspolitik anwenden können. 

Welche Probleme hatten die Spanier damals als sie nach Deutschland gekommen sind und wie wurden sie gelöst? Wie haben sie sich in Deutschland angepasst trotz der verschiedenen Mentalitäten? Wie haben sich die Deutschen und Spanier gegenseitig beeinflusst? Das sind nur einige der Fragen, die wir beantworten wollen.

Katrin

Ich studiere seit 2007 Europastudien in Chemnitz. Bereits in der Schule lernte ich Spanisch und interessierte mich für das Land im Südwesten Europas. Seit Beginn meines Studiums habe ich daher auch immer wieder Lehrveranstaltungen besucht, die sich mit Themen der Iberischen Halbinsel beschäftigten. Schließlich ging ich im Wintersemester 2009/10 im Rahmen eines Auslandssemesters dorthin, allerdings nicht nach Spanien, sondern in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. 
Interessant an unserem Projekt finde ich vor allem den interkulturellen Aspekt, z.B. im Hinblick auf die Filmreihe. Außerdem gefällt es mir, neben der oftmals theoretischen Arbeit im Studium jetzt auch einmal etwas Praktischeres zu machen und meine Fähigkeiten ganz konkret anzuwenden. 

Janine

Ich heiße Janine Hölzel und studiere Europastudien im 3. Semester. Aufgrund eines Au Pair-Jahres in Barcelona spreche ich gut Spanisch. Als ich zum ersten Mal von dem Projekt gelesen habe hat mich deshalb vor allem das Spanische gereizt. Ein Bachelorprojekt bei dem ich meine Spanischkenntnisse mal wieder nutzen könnte und dass einen Bezug zu dem Land hat, das ein Jahr meine Wahlheimat war, klang aufregend und spannend. 
Aber auch das Thema 50 Jahre spanische Einwanderung in der BRD interessiert mich sehr, da ich bereits vieles über das Thema gelesen und einige Filme gesehen habe.  Ich finde es spannend aus spanischer Sicht auf diese Zeit zu blicken.